Verhaltensregeln nach operativen Eingriffen in Mund- und Kieferbereich
Inhalt
1. Reaktionsfähigkeit
Nach einer örtlichen Betäubung und auch durch die Belastung des chirurgischen Eingriffes kann Ihre Reaktionsfähigkeit – insbesondere auch bei aktiver Teilnahme am Straßenverkehr für mehrere Stunden herabgesetzt sein. Sie sollten sich daher am besten nach Hause fahren lassen. Bis zu dem Abklingen der Betäubung wegen der Verletzungsgefahr bitte nichts essen oder Heißes trinken.
2. Schutz der Wunde
Zum Schutz der Wunde und für eine möglichst ungestörte erste Blutgerinnung beißen Sie bitte ca. 30 Minuten auf den eingelegten Tupfer. Danach ziehen Sie ihn vorsichtig zur Seite ab. Bei einem angelegten Druckverband richten Sie sich bitte nach unseren speziellen Empfehlungen.
Sollte wider Erwarten eine Nachblutung auftreten, beißen Sie erneut für eine halbe Stunde auf ein zusammengerolltes sauberes, angefeuchtetes Stofftaschentuch. Bei dem hierbei entstehenden Druck auf die Wunde können Schmerzen ausgelöst werden, die Sie, um eine Blutstillung zu erreichen aushalten sollten. Im Zweifelsfall rufen Sie uns bitte in der Praxis
an, außerhalb der Sprechstunde haben wir Ihnen unsere Notrufnummer mitgeteilt, heben Sie diese bitte gut auf.
3. Verminderung einer Schwellung
Zur Verminderung einer Schwellung nach dem Eingriff sind häufigere feucht-kalte Umschläge am Tag des operativen Eingriffes und dem Tag danach sehr hilfreich. Die stärkste Schwellung besteht am zweiten Tag nach dem Eingriff, danach nimmt sie wieder ab. Wenn Sie sich zu Hause ausruhen, legen Sie bitte ein dickes Kissen unter den Kopf und vermeiden eine Flachlage. Wärme ist zu vermeiden.
4. Kost nach Abklingen der Betäubung
Nach Abklingen der Betäubung sollten Sie für die nächsten Tage weiche, nicht zu heiße Kost zu sich nehmen und auf Belag bildende Milchprodukte und Suppen verzichten. Schonen Sie beim Kauen möglichst die behandelte Seite.
5. Verhalten in den ersten 48 Stunden nach der Behandlung
In den nächsten 48 Stunden sollten Sie weder Alkohol noch Bohnenkaffee, Cola oder schwarzen Tee trinken. Verzichten Sie bitte auch auf das Rauchen. Hierdurch verringern Sie die Gefahr einer Nachblutung und tragen zu einer besseren Wundheilung bei. In den ersten postoperativen Tagen sollte kein Saunabesuch erfolgen.
6. Beweglichkeit des Mundes
Sollte die Mundöffnung nach der Behandlung leicht eingeschränkt sein, darf Sie dieses nicht beunruhigen. Bemerken Sie jedoch eine starke Kieferklemme, anhaltende Gefühlsstörungen und/oder stärker werdende Schmerzen, kommen Sie bitte sofort zu uns.
7. Die erste Woche nach der Behandlung
In der ersten Woche nach dem Eingriff sollten Sie körperliche Anstrengungen vermeiden.
Dies gilt insbesondere, wenn aufgrund der Schwere des Eingriffes eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt wurde. Beachten Sie bitte die Daten dieser Bescheinigung: eine Gesundschreibung wird nicht benötigt.
8. Putzen der Zähne
Putzen Sie regelmäßig (3x täglich) Ihre Zähne und auch evtl. vorhandene Prothesen. Nehmen Sie dabei jedoch den Operationsbereich aus und vermeiden heftiges Spülen. Die Benutzung von elektrischen Zahnbürsten außerhalb des Operationsbereiches ist möglich, die Anwendung von Mundduschen setzen Sie bis zur weitgehend abgeschlossenen Abheilung besseraus.
9. Medikamente
Wenn Ihnen Medikamente verordneten wurden, halten Sie sich bitte exakt an die Einnahmevorschriften. Insbesondere bei Schmerztabletten ist auf Höchstdosis zu achten!
Nehmen Sie keine zusätzlichen Medikamente nach eigenem Ermessen!
10. Nächster Zahnarzttermin
Bei ungestörtem Heilungsverlauf ist der nächste Termin zur Kontrolluntersuchung wie empfohlen bei Ihrem Arzt oder Zahnarzt einzuhalten. Bitte geben Sie dort den Brief und falls vorhanden die Röntgenbilder ab.
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